Mascha Kalèko
Mit diesem wunderschönen, zarten Abend sind wir 2025 wieder unterwegs.
MASCHA KALÈKO
Sie war eine begnadete Dichterin. Sie hatte kein leichtes Leben. Sie schrieb wunderbare Gedichte.
Dieser Abend enthält meine Lieblingsgedichte und einen Teil davon hat Dota vertont. Sie singt und spielt auf ihrer Gitarre, manches singen wir zu zweit, ein roter Faden führt durch den Abend, welcher sozusagen von der Dichterin selber kommt.
Dota Kehr und Anja Lechle mit Texten von Mascha Kalèko im alten Kino in Treuenbrietzen.
Rezension zum Mascha Kalèko Abend
Am 22. September 2021 steige ich kurzerhand in Bielefeld in den Zug, um in Berlin im Mehringhoftheater zu einem Liederabend zu gehen. Ein bisschen verrückt, 3 Stunden Fahrt, um Vertonungen der Texte einer jüdischen Dichterin der 20er/30er Jahre zu hören. Bestimmt eine ernste, wenn nicht sogar bedrückende Veranstaltung.
Sängerin Dota, wollte ich immer schon mal live kennen lernen. Nun kommt endlich das gemeinsame Projekt mit der Schauspielerin Anja Lechle, die ich schon lange von den Theater- Bühnen aus Bielefeld, Braunschweig, Karlsruhe und etlichen Gastspielen kenne und schätze, auf die Bühne.
Ausschließlich Texte von Mascha Kalèko stehen auf dem Programm. Nach der kurzen unkomplizierten Begrüßung durch Dota folgt im minimalistischen Bühnenbild von der Schauspielerin Anja Lechle - im großen Koffer mitgebracht - der Lebenslauf Kalèkos. Erklärungen und Überleitungen sparen sich die beiden engagierten Frauen auf der Bühne, stattdessen eine dichte Abfolge berührender Lieder, solo von Dota vorgetragen oder in einfacher Zweistimmigkeit, die unter die Haut geht. Ich bin völlig mit hinein genommen in das Leben einer blutjungen Frau, die es trotz Verfolgung, Migration und allen Sorgen die eine junge Heranwachsende begleitet, nie den Sinn für Witz und Humor verliert. Mit Leidenschaft trägt Anja Lechle dramatische Texte vor, die immer am Schluß ein Lächeln aufs Gesicht locken.
Anjas Mimik untermauert den sanften Zynismus, die leichte Ironie, der ihr nahestehenden Dichterin, die nun 100 Jahre nach ihrem Tod wieder so lebendig wird.
Mehr als einmal hat die angereiste Zuhörerin einen Kloß im Hals und staunt über die Nähe zu diesen Alltags- Gedichten. Als es dann an die Kindererziehung geht und Anja Lechle den Text mit ihrer eigenen Vertonung leidenschaftlich vorträgt, bemerke ich, dass meine Tränen rollen.
Als der "Mascha Kalèko" Teil des Konzertes vorüber ist, bin ich ganz warm berührt und erfüllt und weiß, die 3 Stunden Anfahrt haben sich gelohnt.
Stephanie Strotdrees
Dota Kehr und ich hatten 2021 Premiere mit
"MASCHA KALÈKO".
Am Globe Theater Berlin- 7.9.2021
Es folgten 2 Vorstellung im Mehringhoftheater Berlin
In Freiberg im Tivoli
In Fahren im "Alten Pferdestall"
In den Kammerspielen in Treuenbrietzen